26 Oktober 2006

Zwischen gestern und morgen oder einfach heute ?

Nachtrag: 80% dieses Textes habe ich am 24.09. bereits geschrieben. Warum ich es nicht öffentlich gestellt habe weiss ich nicht. Ob es jetzt der richtige Zeitpunkt ist weiss ich auch nicht.



Es gibt Tage, die sind es eigentlich nicht wert besonders vermerkt zu werden. Es ist ein Tag wie jeder andere, was nicht heißen soll, dass jeder Tag genauso ist. Es sind diese Art Tage die wir alle kennen, Tage, an denen man sich nicht langweilt, eigentlich gut zu tun hat und doch am Abend sich für einen Moment fragt was man aus diesen Stunden nun mitnehmen kann.

Nun, vielleicht liegt es an Norah Jones und der langsamen Musik, die aus den zugegebener Maßen eher mittelmäßigen Boxen meines Laptops erklingt, dass ich mich hinsetze und über den Tag nachdenke. Ist das nun ein verlorener Tag wenn man so denkt ? Ist es ein Tag, den man gerne wiederholen würde um etwas zu machen woran man sich erinnert ?
Aber die Frage ist eigentlich unsinnig. Nicht weil man Tage nicht wiederholen kann, ebensowenig, wie man sie im Detail planen kann. Sie ist unsinnig, weil man einfach nicht erkennen kann was von dem Tag einer späteren Erinnerung würdig ist. Weil Dinge, die geschehen sind vielleicht auf den ersten und zweiten Blick unwichtig, ja belanglos wirken aber in der Ferne eine Bedeutung erschließen können deren Anzeichen man vor lauter suchen nicht sieht im Moment des Geschehens.

Irgendjemand sagte mir mal "wenn eine Tür sich schließt öffnet sich eine andere". Ein Satz, den man im ersten Moment als unnötig abtut, so hat er doch seine Berechtigung. Das Leben bietet uns Optionen und Möglichkeiten, deren Folgen wir zumeist nicht deuten, ja nicht erkennen können. Vielleicht hat alles seinen tieferen Sinn, wie der brave Soldat Schweijk so schön sagt. Ist das vielleicht ein Schlüssel zum Leben sich auch mal treiben zu lassen, sich überraschen zu lassen und nicht in jedem Schritt einen Sinn fürs Leben zu suchen ? Denn das ist es doch, was uns jeden Tag umtreibt, die Suche nach dem Sinn dessen, was wir hier tun. Manchmal glauben wir eine Ahnung dessen, was wir als den Sinn des Lebens suchen, gefunden zu haben. In einer Beziehung zum Beispiel, in einem anderen Menschen auf den man sich einzulassen versucht und doch davor zurückschreckt, weil man im innersten Angst hat verletzt zu werden. Ist das der Fluch der Zeit ? Der Preis für das freie Leben, der Preis für die freie Liebe, die jeder beansprucht, keiner missen möchte, die man aber aufgibt für einen anderen Menschen wenn man eben das Gefühl der Liebe spürt ? Doch wie sehr sind wir bereit uns auf Liebe und Menschen einzulassen ? Welche Seiten verstecken wir, welche Tiefen in uns verbergen wir vor dieser Liebe um sie zu schützen vor Verletzungen ? Vielleicht sind dies die entscheidenen Gründe für das Scheitern vieler im Leben, dass wir uns nicht mehr trauen zu vertrauen und zu leben.



Einer wirklich lieben Frau habe ich neulich was geschrieben was irgendwie zu dem obigen passt, oder vielleicht auch nicht, wer weiss..... und ich wundere mich eigentlich immernoch, dass sie noch mit mir spricht - aber vielleicht spricht sie gerade deswegen mit mir, weil ich mich wundere...

Kennst Du das Gefühl betrunken zu sein wenn man nichts getrunken hat ? Es ist das Gefühl etwas zu erkennen was man nicht erkennt und was es garnicht gibt - und man hat nichtmal nachgedacht. Es ist der Trugschluss des Hirnes das vorgaukelt etwas zu erkennen, vielleicht um Ruhe zu haben um den Alkohol im Kopf anzubauen. Wenn man zumindest was getrunken hätte. Hab ich aber nicht. Es ist die Quintessenz einer Woche bei der man nicht weiss ob man über sie lachen soll oder sie verfluchen möchte. Es ist das selbe Gefühl welches man hat, wenn man sich eine Zigarette anzündet und dann merkt, dass im Aschenbecher schon eine brennt - man schämt sich einen Moment und macht dann weiter ohne eine Minute darüber nachzudenken welche Zeichen seines Ichs man eigentlich noch braucht um etwas im Leben zu ändern, was auch immer.

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